Das Wissen als Polygrafin über die Bildbearbeitung kombiniert mit dem Verständnis des Handwerk als Schreinerin, gewürzt mit dem gewissen Etwas der Persönlichkeit, ergibt die perfekte Mischung für fantastische Fotos.

 

Darf ich mich vorstellen? Ich bin Rahel. Rahel Bovet. Ich fotografiere ganz gerne gerade Linien. Das hört sich jetzt etwas komisch an, aber in der Architekturfotografie sind es diese Linien, die mich so faszinieren. 

 

Doch wie kam ich dazu? Um eines vorwegzunehmen, nein, ich habe nicht Fotografin gelernt. Mein Weg war etwas komplizierter. Mit nicht ganz «alltäglichen» Dingen konnte ich mich immer schon identifizieren. Nicht Mainstream. Nicht wie alle anderen. Kreativ und ausgeflippt könnte man es auch nennen. So lernte ich 2005 «Polygrafin» in der wohl besten Werbeagentur die es damals in der lokalen Werbelandschaft gab. Ich durfte mich Mitglied des Teams der «visucom ag» nennen. Eine grosse Ehre und eine unglaubliche Zeit. Ich lernte alles für den Beruf als «Schwarzkünstlerin» aber auch vieles fürs Leben. 

 

Nach 4 intensiven Jahren hatte ich jedoch genug von 8 1/2 Stunden am Tag vor dem Bildschirm. Ich suchte etwas total Gegensätzliches, Erdiges, Verwurzeltes, Traditionelles...

 

Ich hängte also nach einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre als «Polygrafin EFZ» nochmal 3 Jahre Ausbildung als «Schreinerin EFZ» an. 

 

Auch da hatte ich grosses Glück beim Lehrbetrieb. Das Team der «r-team Schreinerei AG» in Gampel wurde für 3 Jahre meine zweite Heimat. Eine neue Welt. Handarbeit in Perfektion. Ein moderner Handwerksbetrieb der mit der Zeit geht, sich aber der Tradition des Gewerbes bewusst ist.

 

Nach den 3 Jahren Ausbildung blieb ich bis 2014 im Betrieb und arbeitete an verschiedenen Projekten mit. Da ich die Schnittstelle zwischen Werkstatt und Zeitungsinserat war, wurde ich langsam aber stetig zur hauseigenen Polygrafin. So entwickelte ich auch meine Leidenschaft zur Fotografie.

 

In vielen Stunden der Eigenrecherche und Selbststudium wurden die Canon und ich Freunde. Und nach den ersten 100'000 verschossenen Fotos wuchs auch das Selbstvertrauen. Ich durfte für das r-team unzählige Arbeiten fotografieren und eine Bibliothek von Referenzarbeiten anlegen. Diese beinhaltet heute Fotos von Arbeiten der «r-team Schreinerei AG» aus den verschiedensten Orten im ganzen Wallis.

Ich durfte bis 2020 die handwerklichen Künste des r-team’s auf Bilder festhalten. Es waren Lehrjahre und ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Möglichkeit, das Vertrauen und die Freiheit dafür erhalten habe. 

 

Anfangs 2020 wurde es für mich Zeit, etwas weiter zu denken. Ich verliess den sicheren Hafen der Schreinerei und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Seit diesem Zeitpunkt bin ich voll in die Welt der Fotografie eingetaucht und «grafisto.ch» ist entstanden.

 

Da ich nicht stehenbleiben will und mich stetig weiterbilde, kommen zu der Fotografie architektonischer Werke auch Hochzeiten und Portraits in mein Portfolio. Familienshootings, Gruppenbilder oder auch Aufnahmen für das eigene Business, gerne setze ich alle und alles ins rechte Licht. 

Ich liebe das Fotografieren, ein wunderbares Hobby das zum Beruf wurde. Oder wars umgekehrt?